Freitag, 20. Februar 2009

Privat: Bodyboarden am Ballermann

Endlich war ich 18 Jahre alt und mein erster Sommerurlaub ganz alleine mit Freunden stand bevor. Das Ziel war selbstverständlich der Ballermann, was sonst.


Wir waren eine Truppe von fünf Jungs, die ganz heiß darauf waren, sich die Körper zu verbrennen, am Strand das ein oder andere Bierchen zu trinken, Mädels hinterher zu schauen und mit dem Bodyboard die Wellen unsicher zu machen. Bodyboarden am Mittelmeer? Wer kommt denn auf so eine Idee? Die Antwort war klar: Ich.

Da ich schon immer ein riesengroßer Surf-Fanantiker gewesen bin, habe ich mir vor der Abreise gedacht, dass man auf Mallorca sicherlich Bodyboarden kann. Schlau gemacht habe ich mich im vorhinein über den „hohen“ Wellengang natürlich nicht. Ich dachte mir nur, dass sicherlich alle Wellen auf der ganzen Welt höher sind, als die an den deutschen Küsten. Hmm, falsch gedacht.

Es war der erste Tag am Ballermann und voller Erwartungen marschierten wir in Richtung Strand. Auf dem Weg kaufen wir noch ein paar Dosen San Miguel, einen Eimer und ein paar Eiswürfel, so wie sich das für einen typischen deutschen Touristen gehört. Ich konnte allerdings nichts von unserem Einkauf tragen, da ich ja das Bodyboard unter dem Arm hatte, weswegen meine Freunde auch gleich ein bisschen angepisst waren.

Am Strand angekommen war ich etwas enttäuscht, da sich das Meer kaum bewegte und keine wirklichen Wellen zu erkennen waren. Also legte ich das Brett beiseite und machte mir eine Dose Bier auf. Die Zeit verging, die Dosen stapelten sich und meine Jungs neckten mich zunehmends, da neben mir noch immer das Bodyboard lag und sie genau wussten, dass ich es die gesamte Woche wohl nicht einmal nutzen kann. Ich gab die Hoffnung allerdings nicht auf, denn ich wollte endlich meinen ersten Kontakt mit irgendeiner Art des Surfens machen.

Nach einer Weile waren unsere Körper schon fast verbrutzelt und wir beschlossen den Ballermann am Strand entlang zu laufen. Auch ich merkte endlich, dass ich keine Verwendung mehr für das Bodyboard haben würde und es fing langsam an mich zu nerven. Meine Freunde zogen mich weiterhin damit auf, dass ich sicherlich mal eine große Surf-Karriere haben werde,...

Tja, das Ende der Geschichte war, dass ich wie ein Vollidiot mein Bodyboard an der Leash den gesamten Strand hinterher zog und obendrauf ein Eimer mit den noch vollen Bierdosen stand. Mit verbranntem Oberkörper, angeheitert und mit Freunden, die mich durchgehend verarschten, muss ich rumgelaufen sein, wie der letzte Depp. Und das muss am Ballermann erst mal einer schaffen. Ach ja, das Bodyboard verbrachte den restlichen Urlaub auf dem Hotelzimmer.

geschrieben von Jochen aus Ansbach

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