Donnerstag, 15. Januar 2009

Robert Müller: Der lange Kampf gegen den Krebs

Im Jahr 1985 begann der damals 5-jährige Robert mit dem Eishockeyspielen in seiner Heimatstadt Rosenheim. Dreizehn Jahre später startete er bei den Starbulls Rosenheim seine DEL-Karriere. Im Jahr 2001 wurde er gar in der neunten Runde an 275. Stelle von den Washington Capitals gedraftet, erhielt allerdings nie die Chance sich in der NHL zu beweisen.

Der dreimalige Deutsche Meister gehört seit 1999 zum Kader der Nationalmannschaft und hat eine tadellose Karriere vorzuweisen, in der mit Sicherheit noch der ein oder andere Titel hinzu gekommen wäre, wenn ich das Schicksal keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

Die Leidensgeschichte des sympathischen Bayern begann im November 2006, als vor dem Deutschland-Cup in Hannover plötzlich Schwindelanfälle auftraten wegen denen er umgehend zu Untersuchungen in die Heidelberger Kopfklinik eingewiesen wurde. Die Ärzte diagnostizierten einen bösartigen Tumor, der kurz darauf teilentfernt wurde. Anschließend folgte eine Chemo- und Strahlentherapie, die das Ende der Saison 2006/07 bedeuten sollte. Dennoch stand der ehrgeizige Torwart bereits im Februar beim All Star Game der Deutschen Eishockey Liga wieder auf dem Eis. Auch im Saisonfinale gegen die Ice Tigers wurde Müller fuer 31 Sekunden eingesetzt, nachdem die Fanchöre der Mannheimer kein Ende mehr fanden. Adler Mannheim sicherte sich schließlich mit einem 5:2-Sieg den Meistertitel.

Im Dezember 2007 wechselte der viermalige All Star zu den Kölner Haien, wo er einen noch immer laufenden Vertrag bis 2010 hat. Trotz der Erkrankung war er Teil des zweitlängsten Eishockeyspiels der Geschichte, als im sechseinhalb Stunden dauernden Spiel eine sagenhafte Leistung zeigte.

Im August letzten Jahres und vielen Vorsorge-Untersuchungen später kam ein erneuter Rückschlag, da sich Robert Müller einer zweiten Operation unterziehen musste, bei der große Geschwülste entfernt werden mussten. Scheinbar war der Tumor in kürzester Zeit so stark gewachsen, dass der Eishockeyprofi in akuter Lebensgefahr schwebte.

Im Oktober 2008 trainierte der ehrgeizige Wahl-Kölner wieder auf dem Eis und wurde am 16. November im Spiel gegen die Sinupret Ice Tigers in den letzten acht Minuten eingesetzt. Leider verschlechterte sich der Gesundheitszustand Mitte Dezember dramatisch, was eine erneute Zwangspause bedeutete.

Der KEC-Sportchef Rodion Pauels erklärte in der Bild-Zeitung, dass Robert diese Saison aller Voraussicht nicht mehr zurückkommen wird und weiterhin krankgeschrieben bleibt. Robert Müller motivert sich jedoch immer wieder neu mit seiner ganz persönlichen Einstellung zum Sport: „Es gibt nichts Schöneres als das Eishockey-Leben!“

Der ehrgeizige Nationalspieler mit der Nummer 80 gibt dennoch nicht auf und hat sich schon wieder auf das Eis gewagt. Zusammen mit seinem besten Kumpel Andreas Renz und vier weiteren Profis der Kölner Haie traf er sich an einem Kölner See, um eine kleine Runde Eishockey zu spielen. Langsam gleitete Müller zum freigeräumten Spielfeld und für einen Moment schienen alle Sorgen vergessen zu sein, denn er ist vertieft in seine größte Leidenschaft: Eishockey!!!

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