Denn im Viertelfinale erwischten die Spielerinnen um Trainerin Silvia Neid einen rabenschwarzen Tag, welcher das so sehnlichst gewünschte Märchen in einen Albtraum verwandelte. Nach Verlängerung verloren unsere Mädels mit 1:0 gegen die Japanerinnen und beendeten damit unfreiwillig das Projekt Gold. Vielleicht etwas makaber an dieser Stelle, aber der ZDF-WM-Song "Wovon sollen wir träumen" von Frida Gold scheint nun erstmals tatsächlich zuzutreffen.
Natürlich habe auch ich das Spiel gegen die quirligen Asiatinnen gesehen und hundertprozentig hinter unserer Nationalmannschaft gestanden, Daumen gedrückt und auf das erlösende Tor gewartet. Doch trotz klar besserer Chancen fiel das Tor auf der anderen Seite und brach unseren Spielerinnen somit das Genick. Die aufgekommene Euphorie und tolle Stimmung der Fans während der WM war urplötzlich dahin.
Besonders berührend war der Augenblick als sich die Spielerinnen nach der Begegnung mit Tränen im Gesicht in Form eines Plakates mit der Aufschrift "Ein Team - Ein Traum - Millionen Fans - Danke!" frühzeitig für eine tolle WM bedanken mussten. Wirklich schade, denn die Mannschaft hatte sich bis dahin auch in mein Herz gespielt.
Vielleicht kann es ein Sommermärchen nur dann geben, wenn der Erfolg überraschend ist, wie zum Beispiel bei der WM 2006. In diesem Jahr machten uns die Medien bereits vor dem eigentlichen Turnier zum Weltmeister, womit der Druck auf die Mannschaft enorm stieg. Eventuell ist dies einer der Gründe, warum unsere Mädels nie wirklich befreit aufspielen konnten und somit scheiterten.
Anstatt einen Sündenbock zu suchen, sollten die positiven Dinge aus den vergangenen beiden Wochen mitgenommen werden. Die nächste Weltmeisterschaft kommt bestimmt und ich bin mir sicher, dass unsere Mädels mit ihrem enormen Potenzial und zahlreichen neu gewonnenen Fans im Rücken ganz weit oben landen können.
Ich freue mich auf Euch!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen