Dienstag, 16. März 2010

Wachablösung in der Handball Bundesliga

Seit einigen Jahren ist der THW Kiel das Aushängeschild des deutschen Handballsports. Dies liegt unter anderem daran, dass die Kieler die vergangenen fünf Meisterschaften für sich verbuchen konnten und auch international in den letzten drei Jahren hintereinander im Finale der Champions League standen, wovon sie eines für sich entscheiden konnten.

Doch diese national unangefochtene Stellung droht seit dieser Saison zu kippen, denn die unangefochtene Führung an der Tabellenspitze ist bereits Geschichte. Nach 23 Spieltagen hat der Turnverein Hassee-Winterbek e.V. bereits mehr Minuspunkte als in der gesamten vergangenen Saison, wo es lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden für den Vorzeigeclub aus Norddeutschland gab.

In dieser Saison hagelte es neben zwei Unentschieden auch zwei Niederlagen gegen den TBV Lemgo und den Abstiegskandidaten HBW Balingen-Weilstetten.Der momentane Tabellenführer HSV verlangte dem THW Kiel in der Hinrunde ebenfalls ein Unentschieden ab und kann im Rückspiel zudem auf den Heimvorteil in der Color Line Arena hoffen. Die Chancen stehen also gut, dass es in diesem Jahr eine Wachablösung in der Handball Bundesliga geben wird.

Für die nicht mehr existierende Unverwundbarkeit der Kieler gibt es zwei Gründe, die klar auf der Hand liegen. Einerseits verfügen Konkurrenten, wie etwa die Rhein Neckar Löwen und der HSV Hamburg, mittlerweile über ebenso starke finanzielle Mittel, die es möglich machen, den eigenen Kader mit dem des THW anzugleichen, auch wenn die Löwen noch etwas Anlaufzeit benötigen, um die Tabellenspitze zu erringen.

Andererseits hat der vergangene Serienmeister mit Stefan Lövgren und Nicola Karabatic zwei Abgänge zu verzeichnen, die er bis heute nicht annähernd kompensieren konnte. Zwar wurden mit Momir Ilic und Daniel Narcisse zwei absolute Hochkaräter als Ersatz geholt, allerdings ist keiner von beiden ein wirklicher Spielmacher, sodass die Mittelposition nicht ausreichend besetzt werden konnte.

Wir sind also gespannt, wer am Ende der Saison ganz oben steht. Es wäre sicherlich sehr gut für die gesamte Liga, wenn es von nun an wieder wirkliche Kämpfe um die Deutsche Meisterschaft geben würde und keine Alleingänge mehr.

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