Montag, 29. April 2013

Komm ins Stadion - hier bist du sicher!

Von Nacktscannern und schärferen Kontrollen in Fußballstadien war in den vergangenen Monaten immer wieder die Rede. Selbst die Abschaffung von Stehplätzen wurde heiß diskutiert, was nationale Fanszenen unter anderem zur Aktion 12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung veranlasste. Hauptgrund dafür war das Einmischen der Politik in den deutschen Fußball, welche (leider noch immer) ein viel zu hohes Gefahrenpotenzial in den nationalen Stadien sieht und gegen Ende 2012 vermehrt Druck auf die DFL, den DFB und die einzelnen Vereine ausgeübt hatte.

Dass dies völliger Quatsch ist, wissen Fans, die Woche für Woche ins Stadion pilgern, selbst am besten. Potenzielle Fußballfans und Außenstehende werden durch die geforderten politischen Maßnahmen allerdings meist abgeschreckt. Meldungen diverser Boulevardblätter bestärken diesen Zweifel an der Stadionsicherheit zudem, was alles andere als förderlich für den hiesigen Fußballsport ist und ein schlechtes Bild auf Anhänger, Vereine und Funktionäre wirft.

Der FC St. Pauli dreht den Spieß nun um und wirbt mit der Kampagne "Komm ins Stadion!" gezielt für einen Besuch im Stadion, schließlich ist es dort laut Kriminologe Prof. Dr. Thomas Feltes bis zu 350-mal weniger gefährlich als im alltäglichen Leben. Sinn und Zweck des Kultclubs vom Hamburger Kiez ist es nicht etwa stumpfsinnige Zahlen zu vergleichen, sondern vielmehr "eine offene und sachlich geführte Diskussion ohne Polemik" zu führen.


Personen, die bisher noch nicht in den Genuss kamen, eine Begegnung einer Profimannschaft in Deutschland live vor Ort anzuschauen, sollten dies auf alle Fälle tun, auch wenn zeitgleich die Gefahr besteht, dass in der Wohnung zu Hause eingebrochen werden könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist immerhin bei weitem größer als ein Übergriff im Fußballstadion.

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