Donnerstag, 22. April 2010

Christian Schiester: Outback in Australien als nächstes Ziel

Die trockenste Wüste (Atacama, Südamerika) und die größte Wüste (Sahara, Ägypten) hat er bereits bezwungen, nun führt ihn seine Reise bis weit in den Osten: Auf den Extremläufer Christian Schiester warten im April und im Juni noch zwei heiße Abenteuer, ehe er seine sandige Reise über vier Kontinente und 1.000 Kilometer beendet.


Zuerst wird er sich durch die Wildnis im australischen Outback schlagen, bevor er es zum Abschluss mit der Wüste Gobi in China aufnimmt. Auf den 500 Kilometern lauern neben Hitze und starken Temperaturschwankungen auch Gefahren wie Schlangen, Wölfe, Krokodile sowie Sand- und Schneestürme. Davon lässt sich der Österreicher aber nicht beeindrucken: „Das Ziel lautet Top drei, im Hinterkopf habe ich aber den Sieg!“

Mit Rang sechs in der Atacama Wüste und Platz zwei in der Sahara hat der Steirer Christian Schiester bewiesen, dass er es im Desert Cup mit der Weltelite aufnehmen kann. Daher hat er sich auch für Australien ambitionierte Ziele gesetzt – und das trotz eines Rekordteilnehmerfeldes von rund 210 Hartgesottenen: „Es sind absolute Topleute am Start. Ich konzentriere mich aber nur auf mich selbst, bereite mich so gut wie möglich vor und möchte wieder auf das Podest. Am liebsten natürlich ganz nach oben.“ Da dürfte aber die startende Weltelite etwas dagegen haben, wie etwa Mehmet Danis (CAN), Sieger des Atacama Crossings.

Den größten Kampf wird Schiester nicht mit den Gegnern, sondern mit sich selbst und dem Outback austragen: Die Kimberley Wüste in Westaustralien ist der heißeste Ort des Kontinents, es sind Temperaturen jenseits der 40°C und ein sehr trockenes Klima zu erwarten. Die Strecke, 250 Kilometer durch die letzte große Wildnis Australiens, ist sehr selektiv: Unwegsame Canyons wechseln sich mit brennheißen Lehmböden, Geröll und Gestrüpp ab. Viele Insekten machen den wenigen Lebewesen dort das Leben zur Qual. Ähnlich zahlreich vertreten sind auch giftige Schlangen, die unter Steinen und Mulden lauern.

All das lässt den Steirer Christian Schiester aber kalt: „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und werde mein Bestes geben. Für ein Topresultat braucht man in der Wüste aber auch sprichwörtlich einen kühlen Kopf und die nötige Portion Glück!“ Gestartet wird am 25. April in unmittelbarer Nähe der Goldgräberstadt Kununurra, danach gilt es innerhalb von sieben Tagen die sechs Etappen von insgesamt 250 Kilometer Länge zu überwinden.

Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, hat sich Christian Schiester über den Winter intensiv vorbereitet – aber nicht ohne Probleme: „Ich glaube es wird ein sehr kräfteraubendes Rennen, daher war ich sehr viel in den Bergen und im Tiefschnee unterwegs. Allerdings wurde ich einige Wochen von einer Verkühlung gebremst“, erklärt der Mauterner. Um sich den letzten Feinschliff zu geben, hat sich der 42-Jährige wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Ich muss mich auf die sehr trockene und schwüle Luft und die Hitze in Australien vorbereiten. Daher habe ich mich und meine Ausrüstung Mitte März auf dem glühenden Asphalt der Formel-1-Strecke in Dubai und im nahgelegenen Hattagebirge einem Härtetest unterzogen.“

Photo oben: Schiester in der Sahara / Roland Bogensperger
Photo unten: Der Extremläufer in der Wüste Dubais / Jürgen Skarwan- Red Bull Photofiles

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