Montag, 1. Dezember 2008

Olympia: Langsamster Schwimmer aller Zeiten

Einer der Helden der Olympiade 2000 in Sydney war mit Sicherheit der Schwimmer Eric Moussambani aus Äquatorialguinea. Zum ersten Mal überhaupt sprang der vielleicht beliebteste Exot aller Zeiten in ein 50-Meter-Becken. In seinem Heimatland misst das längste Becken mickrige 20 Meter.

Der Vorlauf hätte nicht kurioser sein können. Die beiden Konkurrenten von Eric wurden auf Grund von Fehlstarts disqualifiziert, sodass der Afrikaner das komplette Becken für sich alleine hatte. Die Aussichten auf ein Weiterkommen standen also nicht schlecht, allerdings sollten die insgesamt 100 Meter die reinste Tortur für ihn werden, da Moussambani vor acht Monaten überhaupt erst mit dem Schwimmen begonnen hatte.

Als der Startschuss ertönte, sprang der etwas ängstlich wirkende Olympionike ins kühle Nass und holte das Letzte aus sich raus. Die ersten 50 Meter schwamm er, als sei er auf der Flucht, von Eleganz keine Spur. Die zweite Hälfte des Rennens musste Erik so sehr kämpfen, um überhaupt voran zu kommen.

Manch einer dachte schon, er komme gar nicht mehr ins Ziel, doch die Zuschauer feierten ihn während des Heats wie einen Olympiasieger. Gepusht, konditionell am Ende, aber dennoch überglücklich schaffte es Moussambani nach 1:52,72 Minuten ins Ziel und erreichte den größten Erfolg seiner „Karriere“. Der heutige Weltrekord über 100 Meter Freistil liegt übrigens bei 0:47,05, also weniger als die Hälfte der Zeit des Afrikaners.

Erik selber gab nach dem Rennen zu, dass er fast ertrunken wäre. Leider gab es keine zweite Auflage bei den Olympischen Spielen in Athen 2004, da er wegen Visa-Problemen nicht antreten durfte. Anscheinend hatte der Publikumsliebling von 2004 bis dahin seine Bestzeit sogar auf unter 60 Sekunden trainiert.

Meiner Meinung nach hat es dieser Mann in die „Hall of Fame“ sämtlicher Olympiateilnehmer geschafft, denn er lebt den olympischen Gedanken: „Dabei sein ist alles!“ Auch wenn er nicht wirklich erfolgreich war, so hat er doch große Werbung für seinen Sport gemacht.



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1 Kommentar:

Sportwetten hat gesagt…

Das stimmmt. Dabei sein ist alles.